Den jungen Reinhold Becker lernte August Thyssen kennen und machte ihn zum Direktor seines Krefelder Stahlwerkes. Doch Becker wollte selbst Unternehmer sein: 1908 gründete er mit zwei Brüdern die Stahlwerk Becker AG. Während des 1. Weltkrieges erlebte das Unternehmen eine Scheinblüte, das Becker-Imperium umfaßte eigene Erzgruben im Siegerland und in Jugoslawien, Steinkohlenzechen bei Bochum, eine Braunkohlegrube in der Kölner Bucht sowie im Erzgebirge eine Grube zur Gewinnung von überaus seltenem Wolfram-Erz. Später zum Michel-Konzern gehörend, Börsennotiz im Freiverkehr Berlin und Frankfurt. Das rapide Wachstum schuf ständige Liquiditätsprobleme: 1938 Auflösung der Gesellschaft und Verkauf der Betriebe an die Deutsche Edelstahlwerke AG, Krefeld (zuletzt Thyssen Edelstahlwerke).